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Alarmierend viele Kinder lernen das Schwimmen nicht
10.02.2023 10:23
Landkreis. In Buchholz sind es 155 Kinder, in der Gemeinde Seevetal etwa 230 und in Neu Wulmstorf 94. Alarmierende Zahlen, geht es hier doch nicht etwa um Geburten, sondern um die Wartelisten für Schwimmkurse. Die DLRG-Präsidentin Ute Vogt warnt in einer Pressemitteilung, dass sich der Anteil der Nichtschwimmer unter Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahren seit 2017 auf 20 Prozent verdoppelt habe. Und auch die Ortsverbände im Landkreis Harburg bestätigen eine äußerst angespannte Lage in der Schwimmausbildung und führen mehrere Gründe dafür an. Einen genaue Zahl an hiesigen Nichtschwimmern gebe es jedoch nicht.
Verschiedene
Probleme
Nils Trabant ist Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei der DLRG-Ortsgruppe Buchholz. Er berichtet von 155 Kindern, die das Seepferdchen machen wollen. Doch damit sei es nicht getan, erst das Bronze-Abzeichen bringe Schwimmern Sicherheit.
„Die Kinder benötigen nach der Pandemie noch länger, um ein Abzeichen zu erlangen, weil es vermehrt entschuldigte Fehlzeiten wegen Erkältungen und anderer Krankheiten gibt“, erklärt Trabant. Auch die aufgrund der Energieknappheit abgesenkten Wassertemperaturen seien nicht förderlich. „Die Baderegel ‚Wenn du frierst, sollst du das Wasser verlassen‘ tritt bei den Seepferdchen-Kindern schon nach kurzer Zeit ein.“
In Neu Wulmstorf hat man unterdessen Probleme von ganz anderer Qualität. „Da unser Hallenbad renoviert wird, mussten wir die Saison im Freibad schwimmen. Die Temperatur wurde dort abgesenkt und die Saison verkürzt“, berichtet Sven Mrowinski vom dortigen Ortsverband.
Der Leiter Ausbildung habe die Warteliste bei 94 längst geschlossen, da aufgrund der fehlenden Ausbildungsstätte fast keine Kurse stattfinden können. „Die Nachfrage ist bei uns enorm und ich bekomme auch verzweifelte Anrufe von Eltern.“ Es habe lediglich 17 Trainingstage im ganzen Jahr 2022 gegeben, an denen aber immerhin 29 Seepferdchen und 24 mal Bronze vergeben werden konnten. Eltern könnten auch etwas beitragen, um die Ausbildungen zu beschleunigen, indem sie beispielsweise häufiger mit ihren Kindern schwimmen fahren und ihnen die Angst vor dem Wasser nehmen.
Svenja Hillebrecht leitet die Ausbildung in der Ortsgruppe Seevetal. Sie führt aus, dass trotz der Warteliste mit 230 Kindern und konstant hoher Nachfrage der Stau durch zusätzliche Kursangebote etwas reduziert werden konnte. Die Schwimmausbildung sei bei einer Temperaturabsenkung von zwei Grad Celsius gerade noch zu bewältigen. Und dann gibt es noch etwas anderes: „Wir merken die Auswirkungen der Ganztagsschule in unseren frühen Trainingszeiten durch eine geringe Teilnehmerzahl“, so Hillebrecht. Dennoch seien die Ausbildungszeiten insgesamt sehr gut und die Kommunikation mit der Gemeinde sowie den weiteren Vereinen funktioniere einwandfrei.
Vermehrt
Ausbilderlehrgänge
„Unsere Ortsgruppen sind weiterhin bemüht, so viel wie möglich auszubilden“, schildert Matthias Groth. Der DLRG-Bezirksleiter Nordheide informiert, dass die Unterstützung von den Gemeinden oder anderen Badbetreibern vorhanden sei, doch aufgrund eines Ausbildermangels könne nicht alles wie gewünscht umgesetzt werden. „Aufgrund der Pandemie fanden auch kaum Lehrgänge für Schwimmausbilder statt, sodass jetzt in einigen Ortsgruppen eine Lücke klafft. Wir vom Bezirk sind inzwischen dabei, und bieten wieder vermehrt Ausbilderlehrgänge für die Ortsgruppen an. Auch unser Landesverband ist dabei, die große Nachfrage abzuarbeiten.“
Die DLRG ist mit über 1,8 Millionen Mitgliedern und Förderern die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1913 hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Von Andreas Urhahn
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